Reformatoren im Streit - Das Marburger Religionsgespräch und die Reformation in Hessen
Von Joachim Schmidt – gesendet auf hr2 Camino am 25. Mai 2017
1529 wird Marburg zu einer wichtigen Station der Reformationsgeschichte. Zwölf Jahre, nachdem Martin Luther seine Thesen gegen den Ablass veröffentlicht hatte, war das evangelische Lager selbst zerstritten. Die Wittenberger Reformatoren um Martin Luther und die Anhänger der schweizerischen Reformation um den Züricher Reformator Ulrich Zwingli stritten um das Verständnis und die Bedeutung des Abendmahls. Zugleich stand die evangelische Sache auch politisch auf der Kippe. Die katholischen Länder und Führung von Kaiser Karl machten Druck. Der junge hessische Landgraf Philipp fürchtete eine militärische Niederlage der evangelischen Seite. Deswegen wollte er ein breites evangelisches Bündnis schmieden. Also rief er Luther und Zwingli nach Marburg, um die anstehenden Streitfragen zu klären. Es wurden Tage hitziger Auseinandersetzungen im Marburger Schloss. Am Ende blieben die beiden Wortführer Luther und Zwingli starr bei ihren Positionen. Eine Einigung kam nicht zustande.
Joachim Schmidt zeichnet die Debatten des Marburger Religionsgespräches nach und zeigt auf, welche historischen und politischen Folgen der Theologenstreit hatte.
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