Reformationsjubiläum 2017

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    Gedanken von Propst Dr. Klaus-Schütz zum Reformationstag 2020

    „Kirche muss bereit sein, alte Zöpfe abzuschneiden“

    Thomas NeuPropst Dr. Klaus-Volker Schütz

    Anlässlich des Reformationstages erklärt der Propst für Rheinhessen und das Nassauer Land: "Nur wenn die Kirchen bereit sind, alte Zöpfe abzuschneiden und sich zu reformieren, wird Neues und Zeitgemäßes wachsen. Die Kirche, evangelisch und katholisch, hält Schatzkammern voller Geschichten und Poesie für uns bereit, die wir öffnen können, wenn wir Hoffnung und Lebensmut brauchen. Ohne sie wären wir ärmer – gerade in diesen Tagen."

    "Der Reformationstag ist ein Tag der Dankbarkeit für eine Kirche, die eigentlich gar nicht gegründet werden sollte. Martin Luther wollte die Reformation, der einen Kirche, die er kannte, an Haupt und Gliedern. Doch es ist anders gekommen. Und so haben wir heute eine Vielfalt an Traditionen und Konfessionen in der Welt, über die man sich freuen kann. Stärker denn je hoffen wir zurzeit mit vielen Menschen in der katholischen Kirche, dass möglichst bald eine wechselseitige Einladung zum Abendmahl möglich ist und dass wir damit wieder ein Stück Kirchenspaltung hinter uns lassen.

    Mit Weigerung Geschichte geschrieben

    „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“, soll Luther 1521 auf dem Wormser Reichstag vor der versammelten weltlichen und geistlichen Obrigkeit gesagt haben. Ein Satz, der in unsere Region gehört und an den wir im kommenden Jahr erinnern. Luthers Weigerung, seine kirchenkritischen Thesen unter Lebensgefahr auf dem Reichstag zu widerrufen, hat Geschichte geschrieben – nicht nur, weil sie letztlich zur Gründung der protestantischen Kirche führte, sondern auch, weil sie deutlich macht, was ein einzelner standhafter Mensch verändern kann, wenn er seinem Gewissen folgt.

    Luther – ein Vorbild für Zivilcourage

    Bis heute ist Luther deshalb ein Vorbild für Zivilcourage. Auf seiner Reise durch Rheinhessen sind die Menschen dem Reformator mit Achtung und Interesse begegnet. Viele teilten mit ihm die Sehnsucht, dass der Glaube und damit die Welt anders werden kann. An Luther kann man sehen, wie es ist, wenn sich ein Mensch seinem Gewissen und dem Evangelium stellt. Für das Zeitalter der Digitalisierung bleibt das genauso herausfordernd, wie es das für die Menschen im 16. Jahrhundert war.

    Reformieren, um Neues wachsen zu lassen

    "Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erhalten." Diesem Satz des Mannes aus Nazareth ist Luther nachgegangen. Nur wenn die Kirchen bereit sind, alte Zöpfe abzuschneiden und sich zu reformieren, wird Neues und Zeitgemäßes wachsen. Die Kirche, evangelisch und katholisch, hält Schatzkammern voller Geschichten und Poesie für uns bereit, die wir öffnen können, wenn wir Hoffnung und Lebensmut brauchen. Ohne sie wären wir ärmer – gerade in diesen Tagen."

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